Neuartige Nickel-Elektroden für eine effizientere AEM-Elektrolyse

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des ZBT, des fem Forschungsinstituts und der Ruhr-Universität Bochum hat in einer kürzlich veröffentlichten Studie einen neuartigen, nickelbasierten Katalysator entwickelt, der die Effizienz der AEM-Elektrolyse signifikant steigert.

Katalysatoren für AEM-Elektrolyseure (Anionen-Austausch-Membran-Elektrolyseure) kommen ohne teure Edelmetalle aus. Doch auch bei ihnen gibt es noch Möglichkeiten, die Kosten zu senken.

Forscherinnen und Forscher von ZBT, fem Forschungsinstitut und Ruhr-Universität Bochum haben im Rahmen eines gemeinsamen IGF-geförderten Projekts große Fortschritte bei der Entwicklung kostengünstiger und langlebiger Anoden für die Wasserstoffproduktion erzielt.

Die Leistungssteigerung der neu entwickelten Elektroden beruht insbesondere auf zwei zentralen Prozessschritten:

  • gezielte Einbindung nichtmetallischer Elemente, insbesondere Schwefel, in die nickelbasierten Katalysatorschichten
  • Erzeugung definierter Nanostrukturen zur Vergrößerung der aktiven Oberfläche

Die Kombination von Nickel und Schwefel führt zu besonders aktiven und korrosionsstabilen Oberflächen für die Sauerstoffentwicklung

Wesentliche Eigenschaften dieser Materialkombination sind:

  • Aktive Nickelhydroxid- und Nickeloxidhydroxid-Phasen, die in alkalischen Medien maßgeblich zur OER beitragen
  • Modifikation der elektronischen Struktur des Nickels durch Schwefel, wodurch die Adsorption von Sauerstoffzwischenprodukten verbessert wird

Dies führt zu geringen Überpotentialen für die OER und höhere Stromdichten.
Die Schlüsselinnovation liegt dabei in der elektrochemischen Abscheidung (Elektrodeposition). Dieses Verfahren erlaubt eine präzise Kontrolle der Zusammensetzung und Struktur der Katalysatorschicht. Zugleich ist das Verfahren skalierbar und damit für industrielle Anwendungen geeignet.

„Während die Laborforschung in den vergangenen Jahren viele vielversprechende Materialien hervorgebracht hat, liegt die aktuelle Herausforderung darin, diese Konzepte in praxisnahe Elektrolyseanwendungen zu überführen und deren Leistungsfähigkeit und Stabilität unter realistischen Betriebsbedingungen zu prüfen.“, erläutert Miriam Hesse, Doktorandin am ZBT und Mitautorin der Publikation. „Mit dieser Studie sind wir da jetzt einen großen Schritt weitergekommen.“

Besonderer Dank gilt den Co-Autor:innen Mila Manolova (fem), Jonas Lieb (fem), Ivan Radev (ZBT), Dr. Şeniz Sörgel (fem), Prof. Dr. Holger Kaßner (fem), Thomas Ernst Müller (Ruhr-Universität Bochum) sowie Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel (Ruhr-Universität Bochum).

Studiendaten

Titel der Studie
Enhancing anion exchange membrane water electrolysis: A study of electrodeposited nickel-based anode materials

Autor:innen
M. Manolova, M. Hesse, J. Lieb, I. Radev, Ş. Sörgel, H. Kaßner, T. E. Müller, U.-P. Apfel

Veröffentlicht im International Journal of Hydrogen Energy
https://doi.org/10.1016/j.ijhydene.2025.151511 (kostenfrei abrufbar)

IGF-Projektnummer
01IF 22519 N

Förderhinweis
Gefördert durch die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF). Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung!

Medien

Kontakt

Doktorandin und Mitautorin der Studie

Miriam Hesse
+49 203 7598-3131
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