Logo und Schriftzug des Hy.Summit.Rhein.Ruhr auf Leuchtelementen an der Bühne

Hy.Summit.Rhein.Ruhr 2025

Nach dem H2-Hype jetzt pragmatische Umsetzung – Politik, Industrie, Wissenschaft und der Mut zur Transformation

Mit einem abendlichen Netzwerk-Event im Duisburger Hafen hat der Hy.Summit.Rhein.Ruhr 2025 begonnen. Auf der Sunset Cruise über den Rhein diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Industrie und Wissenschaft die nächsten Schritte für den Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffwirtschaft. Trotz spürbarer Zurückhaltung in Teilen der Branche dominierten Zuversicht, Handlungsappelle und der Aufruf zu mehr Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Sunset Cruise

 

Beim Eröffnungsabend im Duisburger Hafen und auf dem Rhein ging es um die Schnittstelle Politik-Industrie.

Trotz der aktuell etwas gedrückten Stimmung verbreitete NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur Zuversicht: Hierzulande gehe der Aufbau des Wasserstoffkernnetzes jetzt los, und auch auf europäischer Ebene tue sich einiges, sagte Neubaur. Sie rief zukünftige Abnehmer auf, bei der Stange zu bleiben, und bat die Großindustrie, sich solidarisch mit den Kleineren, mit dem Mittelstand zu zeigen. „Bleiben Sie auf der Seite des Wasserstoffs!“ Und passend zum Veranstaltungsort schloss sie mit „Leinen los für Wasserstoff!“

Duisburgs Oberbürgermeister Soeren Link hob die Bedeutung des Wandels, der Dekarbonisierung und der Stahlindustrie für Duisburg, Deutschland und Europa hervor. Das Ziel sei nicht, billiger als die anderen zu sein, sondern besser und innovativer!

Schlüssel zur Energiewende und industriellen Dekarbonisierung

 

„Wasserstoff ist entscheidend für die Energiewende“, konstatierte Prof. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen. Das Ruhrgebiet habe hier auch in Forschung und Wissenschaft eine Führungsrolle übernommen, sagte sie und führte beispielhaft das Projekt „DAC-2-E-Methane“ an, an dem unter anderem das Essener Start-up Greenlyte Carbon Technologies und das Duisburger Forschungsinstitut ZBT - Zentrum für BrennstoffzellenTechnik beteiligt sind.

Miguel Ángel López Borrego, CEO von thyssenkrupp, machte deutlich, dass aus seiner Sicht Elektrifizierung allein für die Dekarbonisierung der Industrie nicht reicht. Grüner Wasserstoff sei der Schlüssel klimaneutral zu werden – kein Nice-to-have, sondern Notwendigkeit. Allerdings müsse grüne Energie in Zukunft unbedingt jederzeit verfügbar und günstig sein, sonst drohen Standortnachteile. Deshalb forderte er mehr Tempo beim Aufbau der Infrastruktur, wettbewerbsfähige Preise und Mengen und Pragmatismus in der Übergangsphase zu komplett grüner Energie.

Nach der Ernüchterung ist vor der Arbeit: Wasserstoffprojekte nehmen Fahrt auf

 

Dennis Grimm, SEB und COO bei thyssenkrupp Steel Europe, war mit der Gesamtsituation unzufrieden. Im letzten Jahr sei man nicht wirklich weitergekommen, die Rahmenbedingungen hätten sich verschlechtert. Er nahm aber auch die Industrie in die Pflicht: Sie müsse ihre Hausaufgaben machen, Industrie und Politik müssten jetzt liefern.

Der Hype sei vorbei, das Zusammenspiel passe noch nicht, aber Thomas Becker von Thyssengas glaubt weiter fest an Wasserstoff. Bei Thyssengas rollen die Bagger, die Umstellung alter Gasleitungen auf Wasserstoff habe begonnen, den Neubau befinde sich im Genehmigungsverfahren. Doch der Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft gehe nur im Zusammenspiel aller, findet Becker.

Tag 2 in Bochum: Schnittstelle Wirtschaft-Wissenschaft

 

 

Am zweiten Tag des Hy.Summit ging es in Bochum um den Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft – mit inspirierenden Keynotes, spannenden Panels und vielen direkten Gesprächen. Im Mittelpunkt standen die Herausforderungen bei Technik, Standardisierung und in der internationalen Zusammenarbeit.

Auf dem Podium wurden bisherige Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Umsetzung geteilt, um die Hemmnisse beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu erkennen und gezielt aus dem Weg räumen zu können. In mehreren Panels wurde unter anderem über die Grundlagen für Investitionsentscheidungen und funktionierende Geschäftsmodelle und die nötigen Rahmenbedingungen für Planungssicherheit diskutiert.

Der Kongress wurde durch eine Fachausstellung mit vielen Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft ergänzt. Auch wir vom ZBT waren mit einem Team und einem kleinen Stand vor Ort und haben uns über die vielen Kontakte und fruchtbaren Gespräche gefreut.

Ein großes Dankeschön geht an den Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr und die unterstützenden Wirtschaftsförderungen für die tolle Versnstaltung!

 

Der dritte Tag des Hy.Summit schließt dieses Jahr nicht direkt an die ersten beiden an, sondern findet am 19. Februar 2026 in Hamm statt. Dort treffen Forschung und Praxis aufeinander. Fachvorträge, Poster‑Sessions und eine Exkursion zum Trianel‑Gaskraftwerk zeigen, wie Forschung und Entwicklung direkt in Anwendungen übergehen.

Sorry, Tag 3 ist laut Veranstalter leider schon ausgebucht, aber ihr könnt euch hier noch auf die Warteliste setzen lassen: Anmeldung zum Hy.Summit-Hy.Lab in Hamm
Wir drücken die Daumen.

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