Mit dem zunehmenden Interesse an der Verwendung von Wasserstoff und Brennstoffzellen in mittleren und schweren Nutzfahrzeugen ist der Bedarf an speziellen Normen für diese Anwendungen gestiegen. Derzeit gibt es in Europa etwa 500 wasserstoffbetriebene Busse, Lastkraftwagen und Züge, aber es wird erwartet, dass diese Zahl sehr schnell ansteigt. Bis 2030 könnten bereits mehr als 60.000 wasserstoffbetriebene Lastkraftwagen in Betrieb sein. Dafür ist eine große Infrastruktur mit für Lastkraftwagen geeigneten Wasserstofftankstellen erforderlich.
Wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Fahrzeuge benötigen extrem reinen Wasserstoff, da einige Verunreinigungen die Leistung der Brennstoffzellen schon bei sehr geringen Mengen beeinträchtigen können. Frühere Metrologieprojekte haben den Weg für die Entwicklung der europäischen Qualitätsinfrastruktur für die Konformitätsbewertung von Wasserstoff geebnet. Die Zuverlässigkeit einer Messung ist jedoch untrennbar mit der Repräsentativität und Zuverlässigkeit der Probenahme selbst verbunden. Eine mangelhafte Probenahme kann dazu führen, dass eine ganze Flotte von Heavy-Duty-Fahrzeugen beschädigt wird. Außerdem ist eine Standardisierung erforderlich, da das Heavy-Duty-Wasserstofftankstellennetz von verschiedenen Betreibern (z.B. BP, Air Liquide, MotiveFuels) gemeinsam genutzt wird. Auch die Probenahmeverfahren sollten nicht zu Qualitätsunterschieden innerhalb des entstehenden Netzes führen.
Das ZBT führt mit dem selbst entwickelten Probenahmesystem Hy-SaM regelmäßig Probenahmen an Wasserstofftankstellen durch. Dementsprechend konnten hinsichtlich der Abläufe zur Vorbereitung, Durchführung und Analyse der Probenahme unter Gewährleistung der Anlagensicherheit umfangreiche Erfahrungen gesammelt werden.